Generalat der Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus

Schwester Paula (Kiyomi) Izuta


Ich, Schwester Paula (Kiyomi) Izuta, komme aus Tatsuno Stadt der Hyogo-Präfektur in Japan. Wenn von Tatsuno gesprochen wird, ist diese Stadt berühmt für die "dünnen Nudeln von Ibo".

Im St. Mary's Hospital in Himeji fand ich erstmals eine Anstellung als Krankenschwester. Ich wusste, dass es in diesem Krankenhaus fremde Schwestern gab, aber zum ersten Mal begegnete ich dort diesen Schwestern und Priestern. Ich hatte gewusst, dass Schwestern aus dem Ausland das Hospital leiteten und dass es ein franziskanisches Krankenhaus war.

Ich hatte eine protestantische Kirche und eine katholische Kirche mit einer Freundin besucht und bemerkte den Unterschied, als ich die Predigten des Pfarrers der protestantischen Kirche hörte. Die Predigt vom Priester in der katholischen Kirche war immer konsequent. Deshalb beschloss ich, in die katholische Kirche einzutreten. Meine Familie war buddhistisch. Mein Vater kannte aber das Christentum gut, weil es ihm von der Schulzeit her vertraut war. Aus diesem Grund widersetzte er sich nicht meinem Eintritt in die katholische Kirche. Zuerst sagte ich meiner Mutter nichts. Ich wurde in der katholischen Kirche in Nibuno getauft und war die einzige Katholikin in unserer Familie. Als ich mich entschloss, in eine Ordensgemeinschaft einzutreten, beeindruckte mich mein Vater mit seiner Bemerkung, dass es meine Entscheidung ist, für die ich die Verantwortung zu übernehmen habe.

Seit meiner Jugend hatte ich die täglichen Nöte meiner Eltern wahrgenommen und so wollte ich den Schwachen, den Armen und Hilfsbedürftigen zur Seite stehen. Ich trat in die Gemeinschaft ein mit der Hoffnung, als Ordensschwester meine Kindheitsträume verwirklichen zu können. Am 22. August 1960, dem Fest des „Unbefleckten Herzen Mariens“, trat ich im Konvent in Himeji in die Kongregation ein. In jenem Hochsommer begann ich das Leben im Noviziat in Tokio und ich erinnere mich an ein langes, schweres, schwarzes Kleid.

Meine erste Profess legte ich am 17. September 1963 ab, dem Fest der Stigmata des hl. Franziskus. Ein Taifunsturm klang am Tag zuvor ab; so war es ein angemessenes Wetter für dieses Ereignis. Ich arbeitete im Apostolat unserer Hospitäler in Nagasaki und Himeji als Krankenschwester.

Als das "Wohnungsförderungszentrum", die erste Unterstützungseinrichtung für Bootsflüchtlinge aus Laos und Vietnam, neben dem St. Mary's Hospital gegründet wurde, half ich den Flüchtlingen durch Gesundheitsberatung. Obwohl ich die Worte nicht gut verstehen konnte, half ich von Dezember 1979 bis März 1996 den Flüchtlingen bei der Verständigung  mit dem St. Mary's Hospital und ich half ihnen darüber hinaus in der Zentrale in ihren gesundheitlichen Nöten. Während dieser Zeit heirateten die jungen Flüchtlinge und hatten Kinder, und es war eine große Freude für mich, wenn sie mit ihren Kindern zu mir kamen. Dann, zur Zeit der großen Hanshin-Awaji Erdbeben-Katastrophe im Jahr 1995, ging ich in diese heimgesuchte Gegend für Freiwilligendienste. Diese Dienste dauerten fünf Jahre an, bis Ostern 2000. Als Andenken erhielt ich vom Erzbischof von Osaka eine Bibel.

Zur Zeit der Erdbeben-Katastrophe brachen hier und da Brände aus. In einem Fall war die katholische Kirche in Takatori-in der Gefahr, von Flammen umhüllt zu werden. Allerdings wurde das Feuer direkt vor der Christus-Statue, die am Eingang zur Kirche steht, gelöscht. Die Leute sagten, die Statue habe die Kirche geschützt. In Dankbarkeit für meine Dienste bekam ich eine Uhr als Andenken geschenkt. Diese trage ich noch heute. Sie hat eine Jahresanzeige, die bis zum Jahr 2017 reicht. Ich bin den Schwestern des Konventes und der Gemeinschaft sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, in diesen Bereichen ehrenamtlich tätig zu sein. Es ist jetzt schon mein 54. Jahr im Ordensleben, wo ich die Möglichkeit hatte, mit den Armen und Notleidenden zu teilen.