Generalat der Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus

Schwester M. Siji Manjaly


… weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. (Philipper 3,12)

Siji Manjaly ist die jüngste Tochter ihrer Eltern, Ouseph und Mariam. Sie haben sechs Kinder, drei Jungen und drei Mädchen. Siji wurde am 16. Mai 1974 in dem Dorf Mallussery, Distrikt Ernakulam, Kerala/Indien, geboren. Kerala wird auch "God's own country" - Gottes eigenes Land genannt. Sijis Familie sind Bauern, sie leben vom Anbau von Gemüse, Gewürzen, Reis, der Arekanuss (Betelnuss), der Kokosnuss, usw. Als Kind hat sich ihr eingeprägt, wie schwer die Eltern gearbeitet haben, um die große Familie zu ernähren. Sie legte mit Hand an, insbesondere zur Zeit der Reisernte. Sie erinnert sich gern an ihre gute Kindheit.

Nach Abschluss des Kindergartens besuchte sie eine staatliche Schule, sie war eine durchschnittliche Schülerin.

Der Wunsch, eine Ordensschwester zu werden, entwickelte sich in der 10. Klasse. Ein Katechet inspirierte sie dazu. Während einer dreitägigen Nachwuchsfreizeit berichtete eine Schwester über ihre Missionserfahrung in Nordindien, und da entschied sich Siji, ihr Leben der Mission zu weihen. Die Eltern zwangen sie jedoch dazu, das College zu besuchen. Zwei Monate danach erzählten zwei ihrer Freundinnen (Riji und Reji) ihr, dass sie nach Nordindien gehen würden, um in einen Orden einzutreten. Alle Vorbereitungen waren getroffen. Sie fragten sie, ob sie nicht mitkommen wolle. Sofort stimmte sie zu. Also halfen sie ihr, einen Brief abzufassen und zwei Wochen später hielt sie das Einladungsschreiben in den Händen. Sie war ganz begeistert, dass sie eine Zusage bekommen hatte, und am 21. August 1989 reiste sie von zu Hause ab und kam am 23. August in Pithora an.

Allerdings bekam sie schon nach wenigen Tagen Heimweh. Sie gewöhnte sich jedoch allmählich an den neuen Ort und an das Gemeinschaftsleben mit den Schwestern. Das erste Jahr galt dem Sprachstudium: Englisch und Hindi. Sie wurde auch in die Kongregation eingewiesen und in das Ordensleben im Allgemeinen. Nach einem Jahr wurde sie zur Erlangung der Hochschulreife weiter zur Schule geschickt (10+2-Ausbildung - Higher Secondary Education).

Dann absolvierte sie ein Jahr der Formation, das Postulat, und zwei weitere Jahre als Novizin. Diese Zeit hat sie geformt und gestaltet wie Ton in den Händen des Töpfers. Und es kam der Zeitpunkt, an dem sie ihre Berufung in Frage stellte. Eine Zeit der inneren Prüfung folgte, und durch Gottes Gnade konnte sie am 23. Januar 1996 die Erste Profess ablegen. Im Anschluss daran begann sie ein naturwissenschaftliches Grundstudium (Bachelor of Science).

Sie erhielt dann die Möglichkeit, von Oktober 2001 bis September 2007 in Tschechien Medizin zu studieren. In der Zwischenzeit hatte sie das Glück, in Deutschland, dem Land des Ursprungs der Kongregation, wo die Indische Region ihre Wurzeln hat, die Ewige Profess abzulegen. Zu ihrer übergroßen Freude war es ihrem Bruder möglich, an diesem Tag in Deutschland zu sein.

Nach Abschluss ihres Medizinstudiums kehrte sie nach Indien zurück und erhielt vom Indian Medical Council (staatl. Behörde) die Anerkennung ihres im Ausland erworbenen Abschlusses. Sie sagt über ihre Erfahrungen, dass sie dadurch in der Lage war, Menschen aus unterschiedlichen Ländern und deren Kultur, Lebensform und Traditionen kennen zu lernen. Für sie war es eine einmalige internationale und interkulturelle Erfahrung. Sie fühlt sich jetzt auch stärker in die internationale Gemeinschaft eingebunden und hat engere Kontakte zu Schwestern aus anderen Provinzen. Für diese wunderbare Möglichkeit dankt sie Gott, und auch dafür, dass sie Mitglied einer internationalen Kongregation ist.

Seit Februar dieses Jahres arbeitet sie als Ärztin im Anjali Health Centre in Pithora, im Bundesstaat Chhattisgarh in Nordindien.