Generalat der Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus

Schwester M. Stefania Gembalczyk


 

Schon als Kind, dachte ich an das Klosterleben. Vielleicht deswegen, weil zwei meiner Tanten Ordensschwestern waren. Ich denke, dass sie für mich um die Gnade der Berufung gebetet haben.

Beim Eintritt in die Kongregation der Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus wusste ich bereits, dass die Schwestern neben der Krankenpflege auch mit verschiedenen anderen Arbeiten und Diensten beschäftigt sind. Ich dachte, dass ich vielleicht Schneiderin werde, weil ich den Beruf in der Berufsschule erlernt habe

Die Oberinnen aber wünschten, dass ich Krankenschwester werden sollte. Mit dem Abschluss der Krankenpflegeschule war es mein Wunsch, mit schwerkranken Menschen arbeiten zu dürfen.

Nach einiger Zeit bekam ich das Buch über den Seligen Jan Beyzym SJ in die Hände, der mit Leprakranken auf Madagaskar arbeitete. Etwa zur selben Zeit erreichte uns auch die Nachricht, dass eine Schwester aus der Deutschen Provinz den Dienst bei den Leprakranken in Indien angefangen hat.

Im mir entzündete sich ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass ich vielleicht auch bei den Leprakranken arbeiten kann. Ich erhielt die Zustimmung der damaligen Generaloberin. Daraufhin nahm ich am Vorbereitungskurs im Missionszentrum in Warschau teil, der 1987 mit der Verleihung des Missions-kreuzes durch unseren mittlerweile heiliggesprochenen Papst Johannes Paul II. endete.

Im März 1989 bin ich nach Indien gereist, wo ich mit besonderer Fürsorge den Leprakranken diente. Obwohl die Anfänge sehr schwer waren: Hindi lernen, neue Bräuche, anderes Klima und der Kontakt mit tropischen Krankheiten, gab mir diese Arbeit große Zufriedenheit und ich war glücklich, dass ich diesen Dienst wahrnehmen konnte.

Heute danke ich Gott dafür, dass er mir die Gnade geschenkt hat, diesen „Ärmsten der Armen“ 25 Jahre lang zu dienen. Gleichzeitig habe ich die extreme Armut und den Reichtum, Menschen, die im Überfluss leben - eben das wahre Gesicht von Indien – kennen gelernt.

Seit meiner Rückkehr nach Polen im Jahre 2015 arbeite ich im Provinzhaus.