Generalat der Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus

Schwester M. Veronique van Balen


Jeder Lebensweg ist eine Berufung und jeder kann auf seine Weise und an seinem Platz einen Beitrag dazu geben, dass andere Menschen zu ihrem Recht kommen.

Am 07. Februar 1942 wurde ich in Wytgaardin in den Niederlanden geboren. Es war damals ein sehr strenger, kalter Winter, tagsüber minus 12° und nachts minus 21° Celsius. Es war mitten im zweiten Weltkrieg. Mit Liebe und Sorge waren unsere Eltern immer für uns Kinder da, und Gott hat uns alle, meine Eltern, meine drei Schwestern und drei Brüder und mich immer beschützt.

Der Tag meiner 1. heiligen Kommunion war ein ganz besonderer Tag für mich. Ich spürte deutlich: Jesus liebt mich und er ruft mich, Ihm zu folgen.

Nach der Schulzeit begann ich im Oktober 1959 mit der Ausbildung in der Krankenpflege. Hier begegnete ich den Franziskanerinnen und erlebte ihre Liebe und Güte im Umgang mit den Menschen, besonders mit den Kranken. Da wurde in mir wieder wach, dass Jesus auch mich gerufen hat, um Ihm in diesem Dienst zu folgen.

Nach drei Jahren bestand ich das Examen und war Krankenschwester. Danach verlebte ich noch eine sehr schöne Zeit zu Hause, bis ich am 08. September 1963 in Leeuwarden in die Ordensgemeinschaft eintrat. Dort war erst im Jahr 1957 das Noviziat eröffnet worden. Auch wurde in diesen Jahren unser heutiges Bistum Groningen errichtet.

Im Mai 1965 kam ich für sechs Monate zum Mutterhaus nach Münster. Die Umstellung war am Anfang groß und nicht einfach, u. a. da ich Deutsch sprechen musste, das ich zwar in der Schule etwas gelernt hatte. Die Gruppe von 11 Novizinnen, zu der ich gehörte, hat mir viel geholfen und das Einleben leichter gemacht. Wir verstanden uns gut und hatten viel Freude miteinander. Was mir besonders gefiel, war die Nachtanbetung, das war etwas Neues für mich. Zusammen in der Nacht beten und Lieder singen, das hat mich angesprochen. Ja, das ist es, was ich suchte, Jesus zu folgen und da zu sein für andere Menschen, für die Kranken.

Im Jahre 1992 wurde der Konvent in Leeuwarden geschlossen und die deutschen Schwestern gingen nach Münster zurück. Wir zwei Niederländerinnen, Schwester M. Desireé und ich, blieben. Seitdem wohne ich in der „Grote Kerkstraat 196“ in Leeuwarden. Nach 42 Jahren beendete ich 2002 meinen Dienst in der Operationsabteilung des Bonifatius-Hospitals. Gern erinnere ich mich der dortigen schönen und bereichernden Zeit.

Jetzt bin ich ehrenamtlich in der Pfarrei und auch im Krankenhaus tätig. Es macht mir Freude, weiterhin für andere da zu sein.

Ich danke Gott für diese Berufung, denn ER ist die Quelle meines Lebens.