Generalat der Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus

Schwester M. Dolly Kunnel


„Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein."
Jesaja 43,1

Ich, Schwester M. Dolly Kunnel, wurde im Distrikt Idukki, Kerala, geboren. Meine Eltern sind Herr Mathew und seine verstorbene Frau Mariyakutty.  Ich bin das vierte von acht Kindern. Ich habe einen älteren Bruder, zwei ältere Schwestern, zwei jüngere Brüder und zwei jüngere Schwestern. Mein Vater war Bauer und meine Mutter war Hausfrau.  Ich bin in eine katholische Familie hineingeboren worden und in ihr aufgewachsen. Meine Eltern waren sehr gläubig und gingen täglich in die Kirche, um die Heilige Messe zu besuchen. So habe ich zu Hause eine gute Glaubenserziehung erhalten. Meine Lehrer in der Schule vermittelten mir die christlichen Werte und lehrten mich, den Glauben zu leben. Auch das Leben der Ordensschwestern in meiner Pfarrei war inspirierend und mir ein Vorbild.

In meiner Grundschulzeit besuchte ich eine bischöfliche Schule. Die weiterführende Schulbildung erhielt ich an einer staatlichen Schule.  In der Zeit der Vorbereitung auf das Abitur verspürte ich den Wunsch, eine Ordensschwester zu werden. Nach dem Schulabschluss wurde dieser Wunsch stärker. Pater Thomas Vadakekary, der damalige Gemeindepfarrer von Pithora, stellte mich unserer Kongregation vor.  Am 09. September 1985 kam ich in Pithora an, ohne etwas über den Ort oder die Kongregation zu wissen. Meine Eltern und die Lehrer haben eine wichtige Rolle bei meiner Berufung gespielt.  Ich danke dem Herrn für das kostbare Geschenk meiner Berufung.

Ich hatte den tiefen Wunsch, Schwester zu werden und Missionarin zu sein, um den Armen zu dienen. So war ich zutiefst dankbar, dass ich in unsere Kongregation eintreten konnte.  In der ersten Zeit der Formation erkannte ich, dass ich dazu gerufen bin, auf den Schrei der Armen zu hören. Das ist auch heute noch tief in mir grundgelegt. Die Formationszeit war eine Zeit, in der ich meinen Glauben an Gott vertieft und Gottes unermessliche Liebe und Barmherzigkeit erfahren habe. 

Am 25. Januar 1990 legte ich meine erste Profess und am 02. Februar 1995 die ewige Profess ab.  Im Jahr 2015 feierte ich das Silberne Jubiläum meiner Ordensprofess.Nach meiner ersten Profess setzte ich mein Studium fort. Ich hatte die Möglichkeit, einen Diplomkurs in Theologie und Glaubensbildung in Bangalore und ein einjähriges Formationsprogramm an der St. Louis Universität in Missouri/USA zu absolvieren. Im Jahr 2006 schloss ich den Master-Studiengang in Sozialarbeit ab.  Es gab viele Gelegenheiten für mich, an Kurzkursen für Leitungskräfte, für geistliche Leitung/Begleitung und für Erfahrungsaufbau teilzunehmen. Ich wurde auch für eine dreijährige Amtszeit mit der Aufgabe der Formationsleiterin betraut. 

Danach wurde ich in verschiedenen Konventen eingesetzt, und habe auch mit anderen Gemeinschaften zusammengearbeitet. Zurzeit bin ich in meiner zweiten Amtszeit Provinzoberin unserer Provinz.

Tiefe Freude und Befriedigung schenkte mir die Arbeit mit den Armen und den Menschen am Rande der Gesellschaft, wo auch immer ich tätig war. Durch meinen Dienst konnte ich meine Liebe den Armen und Bedürftigen schenken. Das hat mein Herz tief berührt. Ich war Gott dankbar, dass er mich gebrauchte, um den Armen zum Segen zu werden. Es war eine besondere Erfahrung, dass mir Jesus in den Machtlosen und Ärmsten der Armen begegnete und mir wurde die Freude an meiner eigenen Berufung bewusst.

Ich danke dem allmächtigen Gott, dass er mich als Werkzeug für Sein Volk gebraucht. Ich danke meinen Eltern für den Samen des Glaubens, den sie mir ins Herz gelegt haben. Ihr in der Familie gelebter Glaube ermöglichte es mir, die Herausforderungen auf meinem Weg als Ordensschwester zu meistern. Ich danke dem Herrn für die Liebe, Fürsorge und Annahme, die ich ständig von meinen Eltern, von meinen Brüdern und Schwestern erhalte.

Ich danke meiner Kongregation, meinen Mitschwestern, dass sie das Geschenk meiner Berufung durch  zeitgemäße Führung, durch ihr Vertrauen, ihre Unterstützung und Gebete genährt und gefördert haben.

Ich bin allen meinen Oberinnen und meinen Formationsleiterinnen dankbar, dass sie mir ihr Vertrauen geschenkt und mich immer unterstützt haben. Was ich heute bin, ist ein Geschenk Gottes.

Ich habe nichts gewonnen, nur die Freude, IHM zu gehören. Ich bin meinen Eltern, Brüdern und Schwestern und vor allem meinen Mitschwestern in unserer Kongregation dankbar, die mir verschiedene Möglichkeiten gegeben haben, SEINE Liebe weiterzuschenken. Ich danke allen, die mir geholfen haben, dass ich die Liebe Jesu erfahren durfte, und die mir zeigten, wie ich die Herausforderungen meines Lebens meistern kann. Möge der liebe Gott jeden einzelnen von Euch segnen!