Generalat der Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus

Schwester Maria Engratia Stratmann


Mein Name ist Schwester Maria Engratia Stratmann. Ich wurde 1941 in Oer-Erkenschwick geboren. Meine Eltern gaben mir den Namen Margarethe. Die Kinder- und Jugendzeit verbrachte ich mit meinen drei Geschwistern in Oer-Erkenschwick, Ostbevern und Münster. Von 1947 bis 1955 besuchte ich die kath. Volksschule in Ostbevern.  Nach meiner Schulzeit arbeitete ich zunächst in einem Privathaushalt und besuchte die Haushaltungsschule. Von 1957 bis 1962 arbeitete ich in Münster im St. Franziskus-Hospital in der Küche mit Ordensschwestern zusammen. Bis dahin waren mir keine Ordensschwestern bekannt.

Ich interessierte mich für das Leben der Schwestern und versuchte, so viel wie möglich zu erfahren. Auch lernte ich durch sie die Lebensgeschichte und die Lebensweise des hl. Franziskus kennen. Ich spürte: so wollte ich auch leben. Als ich mit meiner Familie darüber sprach, meinte meine Mutter, dass ich dazu noch zu jung sei und meine Geschwister trauten mir den Entschluss nicht zu.

1963 bin ich dann in unsere Kongregation eingetreten. Nach der Ablegung meiner Profess 1965 war ich auf verschiedene Weise im Haushalt tätig. Meine Hobbys waren und sind der Garten mit seinen vielen verschiedenen Vögel darin. Manchmal ergab es sich so, dass ich einen kleinen Blumengarten anlegen oder die Blumenbeete am Haus pflegen durfte. Dann war ich richtig glücklich. In meiner Freizeit oder im Urlaub habe ich weite Fahrradtouren gemacht und mich wie Franziskus an Gottes Schöpfung gefreut.  Soweit meine körperlichen Kräfte es zuließen nahm ich jährlich an der „Osnabrücker Wallfahrt“ zur Gottesmutter nach Telgte teil. Das war mir immer wieder eine besondere Freude.

Jetzt im Alter lebe ich in unserer Senioreneinrichtung in Lüdinghausen-Seppenrade. Wir haben hier ein kleines Wäldchen, eine Obstwiese und rund um das Haus herrliche Blumenbeete. Viele verschiedene Vögel nisten hier und Heißluftballons fahren über unser Haus. Dass ich dies genießen darf, erfreut mein Herz. Natürlich helfe ich noch in der Küche oder im Waschhaus, wie es sich gerade ergibt.

Nun sind seit meiner Professablegung 50 Jahre vergangen und ich blicke in Dankbarkeit auf diese Zeit zurück. Im Mai feierte ich das Goldjubiläum. Es war für mich und meinen Gästen  –  Angehörigen und Mitschwestern  -  ein wunderschönes Fest. Das persönliche Gebet und die liturgische Mitfeier bei den Gottesdiensten waren mir in meinem Leben immer wichtig. Immer habe ich mein Leben und das meiner Familie der Gottesmutter anvertraut. So freue ich mich sehr, dass ich am 4. Oktober 2015 noch eine Wallfahrt nach Fatima machen darf.

Ich glaube fest daran, dass Gott mich auf diesen Weg der Nachfolge Christi berufen hat und ihn immer noch begleitet.