Generalat der Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus

Schwester Francesca Akie Yamashita


Ich, Schwester Francesca Akie Yamashita wurde im Jahre 1930 in dem Haus geboren, in dem mein Großvater in Verborgenheit während der Christenverfolgung in Nagasaki lebte. Mein "offizieller" Geburtstag ist der 2. November (Allerseelentag), einige Tage nach meinem tatsächlichen Geburtstag. Mir wurde erzählt, dass meine Eltern den "Tag der Toten" wählten, damit ich nicht vergesse. Ich habe sieben Geschwister. Wir wurden alle als Kinder getauft. Mein Taufname ist Maria.

Ich konnte von unserem Haus, das auf einem Berg liegt, den Hafen von Nagasaki sehen und ich wuchs auf, immer mit einem Blick auf die ein- und auslaufenden Schiffe.

Am 9. August 1945 aß nur eine ältere Schwester zu Mittag. Die Atombombe traf uns, während ich Lebensmittel in der Sonne trocknete.  Unser Haus neigte sich und das Essen verschwand. Niemand sagte bis zum Abend, dass er Hunger habe, weil wir alle so erschrocken waren.

Danach ging ich zum Arbeiten zum ersten Krankenhaus in Urakami (Franziskaner Hospital), weil meine Verwandten dort auch arbeiteten. Bruder Joseph,  ein Franziskaner, und ich bestellten das Feld. Ich traf Missionare aus Amerika, die mich fragten: "Möchtest Du eine Ordensschwester werden?" Ich antwortete ihnen: "Ich werde mit meinen Eltern sprechen" und ich ging zurück nach Hause. Meine Mutter erlaubte es sofort. Mein Vater dachte in der Nacht darüber nach. Am nächsten Morgen sagte er "es könnte richtig sein für eines der Kinder, eine Ordensschwester zu werden", und er erlaubte mir einzutreten.

Wie die Zeit vergeht! Im Jahr 2013 feierte ich mein 60jähriges Profess-Jubiläum als Krankenschwester des Hl. Franziskus. Wenn ich zurückblicke auf mein Noviziat, war es eine sehr glückliche Zeit. Wir verstanden kein Englisch, und Schwester Johanella, die Noviziatsleiterin, verstand kein Japanisch. In allen Unterrichts­stunden hielt ich in einer Hand ein Wörterbuch. Wir konnten manchmal nicht die englischen Wörter an der Tafel lesen. Dann hörte ich eine Stimme von hinten "lang (l)” und “kurz (r)", und ich schrieb hastig das Wort in mein Heft. Wir konnten nicht aufhören über jede Kleinigkeit zu lachen, unsere Noviziatsleiterin war oft verärgert und sagte: "Das ist keine Art zu beten".

Wie der Hl. Franziskus, mag auch ich die Natur. Ich pflege die Pflanzen und baue Gemüse an. Ich freue mich, wenn man mir sagt: "sie sind so schön" und "sie sind köstlich". Die meiste Zeit meiner apostolischen Tätigkeit diente ich als Sakristanin. Ich schmückte den Altar mit Blumen, die ich gepflanzt hatte, und ich war froh zu wissen, dass es Gott gefiel. Selbst jetzt, im Alter von 85 Jahren, gehe ich jeden Tag in den Garten, tauche ein in das Sonnenmeer, rede mit den Blumen und Früchten und verbringe den Tag im Gebet.