Generalat der Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus

Schwester Patricia Ann Mulkey


Schwester Patricia Ann Mulkey ist eine echte Botschafterin des Friedens und der Liebe getragen vom Geist des hl. Franziskus. Das spüren alle, denen sie sich in ihrem Dienst widmet. Wir hoffen, dass dieser ihr Lebensbericht Euch dazu inspirieren wird, Euch voll Vertrauen aufzumachen, um auch Friedensstifterinnen zu werden.

Patricia Ann wurde am 10. September 1942 in Rock Island, IL, geboren, und sie erinnert sich, dass sie im vierten Grundschuljahr in der Sacred Heart Parish Grade School über ihre Zukunft nachdachte. "Ich wollte Ordensschwester werden, Krankenschwester oder Lehrerin, auf jeden Fall etwas, wo ich den Menschen helfen konnte," sagt sie. Die Zukunft würde zeigen, was daraus werden sollte.

Während der Abschlussprüfungen im Gymnasium erhielt sie zu ihrer großen Freude die Zusage, dass sie in der Krankenpflegeschule St. John's Hospital School of Nursing, Springfield, angenommen worden war. Obwohl diese Schule von ihrem Heimatort weit entfernt lag, kannten die Mulkeys die Schule gut, da bereits eine Tante und zwei Kusinen einen Abschluss von dort besaßen.

So begann Patricia Ann am 26. Juli 1960 ihre Ausbildung in St. John's; ihrem Freund, der in Rock Island zurückgeblieben war, versprach sie, in Kontakt zu bleiben. Aber Gott hatte andere Pläne. Sich an damals erinnernd, sagt sie: "Immer intensiver dachte ich über das Ordensleben nach und bewunderte die Schwestern. Ihr Vorbild in der Schule und wie sie sich um die hilfsbedürftigen Menschen kümmerten, machte großen Eindruck auf mich. Als ich dann zu Ostern nach Hause fuhr, erzählte ich meinen Eltern von meinem Entschluss, in die Kongregation der Krankenschwestern vom hl. Franziskus einzutreten. Meine Mutter weinte, mein Vater war insgeheim stolz auf mich und meine Geschwister fanden es sehr aufregend. Was meinen Freund angeht, so meinte dieser nur, mit `Gott könne er nicht konkurrieren`." Soweit Schwester Patricia Ann.

Den Rest kennen wir. Seit ihrer Ersten Profess im Jahre 1964 hat sie ein sehr interessantes Leben im Dienste des Ordens geführt. Von der Krankenpflege ging es in den Dienst in der Musik, dann auf den Hochschulcampus und dann ins Lehramt. Sie hat ihre beruflichen Vorstellungen aus der vierten Grundschulklasse mit Leben gefüllt. "Überall, wo ich im Einsatz war, ging es immer darum, Menschen zu helfen. Und ich habe so viel gelernt," sagt sie.

"Ich war eine 1960erin. Damals gab es in unserem Land eine starke Friedensbewegung. Folglich war Rassismus das große Thema, und mir und vielen anderen wurde bewusst, wie krank wir waren und wie sehr wir alles andere waren als das, was Gott für uns wollte. Wir sollten einander lieben! Und dabei hatten sich viele von uns gegenüber den Schwarzen, den Indianern, den asiatischen Einwanderern und so vielen anderen über Jahre sehr diskriminierend verhalten," erklärt sie.

Sie arbeitet aktiv unter der amerikanischen indianischen Bevölkerung. "Bildung ist der beste Ausweg, um aus der Armut heraus zu kommen und Führungsverantwortung zu lernen. Ich konnte Menschen, die ganz unten waren, motivieren, sich wieder Ziele zu setzen und etwas zu erreichen. Menschen, mit denen ich gearbeitet habe, verstanden plötzlich, dass sie Empfänger und Gesandte der universellen Kirche waren; und jetzt können sie etwas für ihre Gemeinschaft tun," berichtet sie. Durch ihre Arbeit im Anawim Center in Chicago hat sie gelernt, den Menschen indianischer Abstammung und anderen in Chicago in ihren Nöten zuzuhören und Abhilfe zu schaffen. "Ich bin mit Menschen zusammen gekommen, die auf der Straße leben," sagt sie, "mit Alkoholikern, Drogenabhängigen, und auch mit Menschen, die in ordentlichen Verhältnissen leben und ein gutes wirtschaftliches Auskommen haben, und konnte ihnen allen die eine Botschaft weitersagen: Wir sind alle Brüder und Schwestern."

Schwester Patricia Ann besitzt einen Bachelor-Abschluss in Krankenpflege von der Hochschule Marillac College, St. Louis, MO, und einen Magister-Abschluss in Liturgie von der University of Notre Dame, Notre Dame, IN. Sie hat auch Aufbaukurse in Theologie und Seelsorge an der Hochschule Boston College, Chestnut Hill, MA, und der Loyola University, Chicago, IL, absolviert und auch einen Abschluss am Institut für Spirituelle Begleitung in Chicago erworben.

"Wenn ich ein bisschen von meiner Lebensweisheit weitergeben darf, so ist es dies: Zeige anderen gegenüber Respekt und denke nie, dass wir alles wissen und die anderen nichts. Versuche, dich auf Neues einzulassen und mit Menschen zusammen zu sein, die eine andere Hautfarbe haben als du, eine andere Religion oder aus einem anderen Kulturkreis kommen. Gott will, dass wir wirklich Friedensstifter sind; und das erreichen wir am besten, indem wir anderen gegenüber offen sind und nicht urteilen," fügt sie hinzu.

Sy Miller und Jill Jackson haben 1955 ihren Traum vom Frieden für die Welt in einem Lied zum Ausdruck gebracht und auch, wie wir alle ihrer Meinung nach etwas dazu beitragen könnten. Zuerst haben sie das Lied mit einer Gruppe von Teenagern gesungen, die ausgesucht worden waren, um in Kalifornien an einwöchigen Exerzitien teilzunehmen. Mit Absicht kamen die Jugendlichen aus einem unterschiedlichen religiösen, rassischen, kulturellen und wirtschaftlichen Hintergrund. Im Kreis stehend, an den Händen gefasst, sangen die Jugendlichen: "Möge auf Erden Frieden sein und möge er bei mir beginnen." Und mögen wir uns - wie Schwester Patricia Ann - inspirieren lassen, nach diesen Worten zu leben!