Generalat der Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus

Schwester Virgil Bohman


In feierlichem Gedenken an Sr. Virgil Bohman, die am 15. Dezember 2010 verstarb, möchten wir hier ihre Lebensgeschichte berichten.

Unsere Schwester Virgil Bohman mag klein von Gestalt gewesen sein, aber was franziskanische Gesinnung angeht, so war sie definitiv groß.

Mary Shirley Bohman wurde am 25. Februar 1924 in St. Paul, Minnesota, geboren. Ihre Eltern waren Oscar und Margaret Lynch Bohman. Shirley erinnerte sich an eine ereignisreiche Kindheit, in der sie viel Unfug trieb, insbesondere Neckereien und Streiche mit den Hunden der Familie, Springerspaniel. Sie liebte das Landleben, zum Beispiel die Sommer auf der Farm ihrer Großeltern. Anlässlich einen solchen Besuches überredete sie ihre Großmutter, ihr die Haare so kurz wie die der Jungen zu schneiden ... nur in der Hoffnung, dann im Spiel und beim Klettern schneller zu sein.

Im Alter von 27 Jahren trat sie in unsere Gemeinschaft ein und folgte so dem Ruf, Gott als franziskanische Schwester zu dienen. Während des Noviziats musste sie wegen eines Verdachts auf Kinderlähmung nach Hause zurückkehren. Aber es stellte sich dann heraus, dass sie ein Gehirnaneurysma hatte, so dass eine Kopfschlagader abgebunden wurde. Es dauerte mehrere Monate, bis sie zurückkehren konnte, und dann legte sie am 13. Juni 1954 ihre ersten Gelübde ab. Sie erhielt den Ordensnamen Sr. Virgil.

Ihre Dienste in unserer Gemeinschaft waren sehr spezifisch. Am bemerkenswertesten ist es, dass sie lernte, ein EEG zu machen. Sie arbeitete in diesem Bereich in den Krankenhäusern St. John’s Hospital, Springfield, IL; St. Mary’s Hospital, Decatur, IL; und St. Nicholas Hospital, Sheboygan, WI. In ihrer Zeit im St. Mary’s Hospital richtete sie zusammen mit Dr. Clarence Glenn, einer Neurologin, in einem Nebenraum des OP-Bereiches die erste EEG-Abteilung ein. Sie führte die Untersuchungen in der Nacht durch; so traf es sich gut, dass diese ohnehin nur am schlafenden Patienten vorgenommen werden konnten. Sie arbeitete äußerst akribisch, und ihre Kolleginnen und Kollegen zollten ihrer Exaktheit Bewunderung und Anerkennung.

Dann machte sie eine Ausbildung zur Kodierung von Patientendaten und arbeitete einige Jahre in diesem Bereich im St. Nicholas Hospital, Sheboygan. Sie begann um 4.30 Uhr am Morgen mit der Arbeit, so dass sie das schwierige Kodieren erledigt hatte, bevor die übrigen Mitarbeiter in der Verwaltung der Patientendaten zur Arbeit erschienen. Als sie 1995 in das Mutterhaus zurückkehrte, versah sie bis 2004 den Dienst an der Telefonzentrale des Hospital Sisters Health System (HSHS).

Was uns an ihr gefiel, war ihr Sinn fürs Praktische: So konnte sie mit einem Glas kalter Pepsicola mit Käse und Crackern (und ein paar Karamellen) zufrieden sein. Ihre Hobbies erstreckten sich von der Herstellung von Acrylfiguren über Gesprächs-/Vortragssendungen im Radio bis hin zu Politik (Konservative). Sie bewunderte die Menschen, die sich mit ihr auf eine Diskussion über Politik einließen und nicht aus der Ruhe zu bringen waren.

Ihr Ratschlag ist simpel: Wenn du wirklich überzeugt bist, dass du in deinem Leben zu etwas Bestimmten berufen bist, so gib nicht auf - kämpf dich durch, in dem dir eigenen Stil.