Generalat der Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus

Schwester M. Regina Hakataya


Meine Eltern kamen aus der Präfektur Nagasaki. Mein Vater kam von einer Insel, wo es eine Rundkirche in der Nähe von Goto Stadt in Nagasaki gab. Meine Mutter kam aus Kashiyama, wo sich Pater Doro in der Missionsarbeit  in der Nähe der Ortschaft Sotome in Nagasaki Stadt engagierte. Sotome ist eine katholische Kleinstadt, die gesegnet ist mit vielen Priester- und Ordensberufungen.

Im Heimatdorf meiner Mutter im östlichen Teil von Kashiyama, gehörten alle Bewohner zu den "verborgenen Christen". Im westlichen Teil von Kashiyama, auf der anderen Straßenseite, lebten auch "verborgene Christen", die jedoch weit entfernt vom Katholizismus waren.

Bevor ich in die Gemeinschaft eintrat, schwörten die Menschen in Kashiyama ihrem Glauben ab. In der Verfolgungszeit flüchteten viele von weither zu einem Berg, in dem es einen Tempel gab im Glauben, dass der Tempel sie schützen möge. Sieben Generationen lebten dort. Die zweite Tochter dieses Tempels heiratete meinen Onkel.

Fast alle wurden vom Mizukata (Taufbevollmächtigten) getauft und hatten einen christlichen Namen. Wenn wir Weihnachten feierten, beteten wir im geheimen ein besonderes Gebet.

Ich wurde getauft, als ich in die dritte Klasse der Oberschule kam, ohne etwas zu wissen. Ich gehörte zu Shimonoseki Hosoe Kirche der Hisohima Pfarrei. Anlässlich meines Oberschulabschlusses kehrte ich in die Heimatstadt meiner Mutter zurück. Unerwarteterweise wurde mir das dortige Krankenhaus gezeigt, wo eine Großcousine von mir als Krankenschwester arbeitete. Beim Besuch des Krankenhauses begegnete ich den ausländischen Schwestern. Ich war erstaunt bei dem Gedanken: "Ich bin eine römisch-katholische Christin".

Als meine Mutter im Jahr 1946 starb, befiel mich das Gefühl der Sinnlosigkeit des Lebens. Nachdem ich dann die Existenz Gottes in der Taufe erlebt hatte, wendete sich mein Geist dem Ursprung des wahren Glücks zu. Mein jüngerer Bruder, der das einzige noch lebende Mitglied meiner Familie war, verstarb im Jahr 1963 ganz plötzlich. In Oktober des gleichen Jahres trat ich in die Kongregation ein. Seit nunmehr 50 Jahren diene ich der Gemeinschaft mit Büroarbeiten.

Der größte Eindruck meines Ordenslebens war die Pilgerfahrt nach Rom und der Internationale Eucharistische Kongress im Jahr 2000. Ich war tief beeindruckt von Papst Johannes
Paul II., der, obwohl krank, seine Aufgaben erfüllte.

Wir hatten die Möglichkeit, Assisi zu besuchen. Es war gerade am 6. August, dass wir Berg La Verna besuchten. Es war wunderbar, dass wir hier am Fest der Verklärung teilnehmen konnten. Wir konnten uns nicht bewegen, weil so viele Menschen teilnahmen. Es war eine Zeit für mich, zu fragen, ob es nur ein Traum war. Während des Besuches regnete es stark, dann hörte der Regen plötzlich auf und wir konnten unseren Heimweg im Sonnenschein antreten. Seitdem gehe ich mit Stolz den Weg als Ordensschwester, als Tochter des Hl. Franziskus...