Generalat der Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus

Schwester M. Pauly Chiraparambil


Ich, Schwester M. Pauly Chiraparambil, wurde am 17. Oktober 1961 in Mylacomb, einem Dorf im Bezirk Idukki in Kerala, geboren.  Als ich drei Monate alt war, zogen wir nach Pooyamkutty, einem Dorf im Landesinneren des Distrikts Ernakulam, Kerala. Ich wurde als fünftes von acht Kindern - vier Jungen und vier Mädchen - von Herrn Thomas und Frau Rosa in einer traditionell katholischen christlichen Familie geboren. Mein Vater war Landwirt und meine Mutter Hausfrau. Neben der landwirtschaftlichen Arbeit führte mein Vater einige kleine Geschäfte und hatte einen kleinen Laden, von dem wir lebten.

Meine Eltern waren sehr gottesfürchtig, und sie lehrten uns, in allen Höhen und Tiefen des Lebens vor Gott niederzuknien. Es war für uns selbstverständlich, täglich zur hl. Messe zu gehen. Als ich mit meinen Geschwistern aufwuchs, herrschte in der Familie viel Freude und Wärme. Die morgendliche Heilige Messe, die abendlichen Familiengebete, das Leben meiner Eltern und die moralischen Werte, die sie uns lehrten ....all das half uns, im Glauben zu wachsen.

Unser Haus lag ganz in der Nähe des Klosters und der Pfarrei. Als Kinder waren wir sehr stark in alle Aktivitäten der Pfarrei eingebunden. Wir waren sehr eng mit den Schwestern verbunden, und ihre Lebensweise hat mich immer angezogen. Als ich die 7. Klasse verließ, gab es in unserer Nähe keine weiterführende Schule. Also wurden meine beiden Schwestern und ich an einen weit entfernten Ort geschickt, um dort in einem Hostel zu wohnen und zu lernen. Die Schwestern, denen das Hostel gehörte, hatten dort ihr Ausbildungshaus. Die jüngeren Schwestern lebten nach ihrer ersten Profess dort. Wenn ich mir ihr Leben ansah, wünschte ich mir immer, Ordensfrau zu werden. Die jungen Schwestern waren weiß gekleidet; für mich waren sie wie Engel. Ihr Leben hat mich sehr inspiriert.

Nach meiner Schulzeit nahm ich an einem Berufungscamp teil, bei dem ich mich entschied, Ordensfrau zu werden. Viele Schwestern kamen und stellten ihre Kongregation vor. Ich trat bei den Augustinerinnen ein, bin aber während der Ausbildungszeit wieder ausgetreten. Nach meiner Rückkehr nach Hause setzte ich mein Studium fort. Dann habe ich einen kleinen Job bekommen und angefangen zu arbeiten.

Obwohl ich sie verließ, ermutigten mich einige der Schwestern immer wieder, Ordensfrau zu werden. Eine Schwester, Sr. Jacobine, machte mich durch ihren Bruder P. Joseph Pullankav, einen Priester der Diözese Raipur, mit unserer Kongregation bekannt. Ich setzte mich mit den Schwestern in Verbindung und erhielt einen Willkommensbrief von Schwester M.Gerburg. Ich kam mit einigen unserer Schwestern am 30. Dezember 1986 nach Pithora.  Während der Zeit der Formation wurde ich von Sr. M. Gerburg und Sr. M. Hedwig angeleitet. Meine erste Profess legte ich am 25. Januar 1991 ab und meine letzte Profess am 30. Oktober 1999.

Als Juniorschwester habe ich eine Ausbildung in der Krankenpflege absolviert und arbeite bis heute in diesem Bereich.

Wenn ich heute auf mein Leben zurückblicke, danke ich Gott für seine wunderbaren Segnungen, die er mir zuteilwerden ließ. In seiner großen Liebe hat er mich nicht nur gerufen, sondern auch in seiner Liebe gehalten. „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt" (Jn 15,16). Heute schreibe ich diese Worte des heiligen Johannes mit großer Gewissheit. Selbst als ich mich abwandte und von diesem Leben wegging, brachte Gott mich zurück und stellte mich an den Ort, den er wollte.  Wenn ich auf die vergangenen Jahre zurückblicke, kommen mir die Worte in den Sinn: „Ich bin bei dir, ich lasse dich nicht im Stich und verlasse dich nicht" (Jos 1,5).  Mein Leben war ein Leben der Treue Gottes mir gegenüber. Mein Gott hat sein Versprechen gehalten. Ich habe ihn so oft enttäuscht.  Aber er ist immer bei mir gewesen.  Inmitten der Stürme und wütender Wellen war er in meinem kleinen Boot und hat mir den Weg gezeigt und mir den Mut gegeben, ihn zu gehen.  Ich danke meinem Gott, meiner Kongregation, meinen Eltern, meinen Brüdern und Schwestern, Lehrern, geistlichen Begleitern und allen, die mich auf meinem Weg mit Jesus unterstützt haben. Möge der liebe Gott sie alle segnen.