Generalat der Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus

Schwester M. Danuta


Schwester M. Danuta Zindler erzählt

Seit frühester Jugend betete ich um einen guten Ehemann. Ich habe keinen Kontakt zu Ordensschwestern gehabt, und in meiner Lebensplanung hatte ich das Ordensleben auch nicht berücksichtigt. Zudem gehörte ich auch nicht zu den "wohlerzogenen, gottesfürchtigen" Kindern bzw. Jugendlichen. Glücklicherweise hat meine liebe Großmutter immer aufgepasst, dass ich das Gebet nicht vergaß. Gott gab mir einen wunderbaren Schutzengel, der mich beschützte und vor dem Bösen warnte. Er hatte mit mir eine Menge zu tun! Ich fühlte und fühle weiterhin seine Anwesenheit und Unterstützung.

Nachdem ich die Fachschule beendet hatte, arbeitete ich als Schneiderin, und es schien so, als ob nichts Besonderes in meinem Leben geschehen würde. Eines Morgens weckte mich die Großmutter früher als üblich und bat mich, den Priester herbeizuholen. Sie fühlte sich nicht gut und wollte das Sakrament der Krankensalbung empfangen. Wir alle liebten unsere Großmutter und ich konnte mir nicht vorstellen, sie jemals zu verlieren. An diesem Tag konnte ich keine Ruhe finden. In Gedanken war ich stets bei meiner Großmutter. Vor Beginn der Arbeit ging ich an diesem Tag in die Kirche, um an der hl. Messe teilzunehmen. Der Advent hatte gerade begonnen.  Während der hl. Messe versprach ich unserem Herrn Jesus Christus, täglich vor der Arbeit die Frühmesse zu besuchen. Ich bat ihn, Er möge meine Großmutter heilen. Oma wurde gesund.

Gottes Ruf

Nach vier Adventswochen hatte ich mein Versprechen erfüllt, aber von da an konnte ich mir einen Tag ohne Heilige Messe schon gar nicht mehr vorstellen. Jesus hatte das "seine" in meinem Herzen getan. Ich ging weiterhin zum Tanz, hatte viel Spaß und viele Freunde. Doch in meinen Vorstellungen "qualifizierte" sich keiner von meinen Freunden als ein Mann für mich.

Als ich 19 Jahre alt war, erwachte in mir plötzlich der Wunsch, ins Kloster zu gehen. Erst da bemerkte ich, dass in meiner Gemeinde auch Ordensschwestern lebten. Zuvor sah ich sie nicht! Der Wunsch meines Herzens war so groß, dass ich sehr bald Kontakt aufnahm und um die Aufnahme in die Kongregation bat. Meine Eltern wollten nicht glauben, dass ich ernsthaft eintreten wollte, weil ich weiterhin zum Tanz und in die Disco ging. Ich reiste gerne, besuchte die Oper, etc. Erst als meine Mutter versehentlich schwarze Kleidung sah, die ich für mich gekauft hatte, erkannte sie, dass ich nicht scherzte. Auf verschiedene Weise versuchte sie, mich von meinem Entschluss abzulenken, aber ich war stur. Ich war sogar bereit, aus dem Elternhaus wegzulaufen, sollte mich jemand aufhalten. Erst viele Jahre später erzählte mir meine Mutter, dass sie sehr froh ist, dass ich eine Ordensschwester bin. Anfangs wollte sie mich nicht gehen lassen, weil sie an meine Berufung nicht glauben konnte und Angst hatte, dass ich nach einer Woche nach Hause kommen werde. Auch viele meiner Freunde konnten nicht glauben, dass ich ins Kloster gehen wollte.

Ich gebe ihnen keine Schuld. Mein Verhalten noch am Tag vor meinem Eintritt ins Kloster hat nicht gezeigt, dass ich ernsthaft eine Schwester sein wollte. Obwohl noch am Morgen eine hl. Messe mit der Bitte um Gottes Segen für mich gefeiert werden sollte, bin ich noch am Abend zuvor zum letzten Tanz gegangen.

Von frühester Jugend habe ich Gott um einen guten Mann gebeten. Gott erhörte mich, denn kann man sich einen besseren Mann als Jesus vorstellen? Ich bin sehr glücklich und meinem Herrn dankbar für das kostbare Geschenk der Berufung.

Der Alltag

Schwester M. Danuta lebt im Provinzhaus in Ullersdorf und dient den Schwester der Polnischen Provinz als Näherin. Ihr verdanken wir auch, dass sich täglich auf unserem Tisch gesunde Gemüse, Früchte und Tee finden. Sie liebt die Natur, und die Arbeit im Garten macht ihr viel Spaß und Freude. Gott gab ihr viele Talente. Viele Gemälde und Messgewänder sind das Werk ihres großen Herzens und ihrer fleißigen Hände.