Generalat der Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus

Schwester M. Gabriela Siemermann


"Mir geschehe, wie Du gesagt hast."

Diese Worte, die Maria sprach, als der Engel Gabriel ihr die Frohe Botschaft verkündete, dass sie die Mutter des Herrn werden sollte, sind Vor- und Leitbild von Schwester Gabriela, womit natürlich auch ihre Namenswahl zusammen hängt.

Im Jahr 1964 wurde sie als älteste Tochter in eine Arbeiterfamilie in Lohne, Südoldenburg geboren. Schwester Gabriela verbrachte eine unbeschwerte Kindheit am Stadtrand im Umfeld von Wiesen, einen Garten mit Obstbäumen, Hühnern und Gänsen mit noch zwei weiteren Schwestern und den Großeltern, die auch im Haushalt der Eltern lebten. Schon früh faszinierte sie alles was mit Kirche, Religion, Heiligen und Ordensschwestern zu tun hatte. Zur ersten heiligen Kommunion wurde ihr ein kleines Gebetbuch geschenkt, in dem ein Bild einer Ordensschwester unter Palmen, umringt von farbigen Kindern abgebildet war mit der Bitte, für die Mission zu beten. Hier war Schwester Gabriela klar: „ Das möchte ich auch, Schwester werden!“

In Glaubensfragen ist ihre Großmutter Ansprechpartnerin für die Jugendliche und auf Schwester Gabrielas intensiven, kritischen Nachfragen zum Leben nach dem Tod, antwortet diese auf Plattdeutsch: „Du musst nicht immer so viel fragen, sondern einfach glauben.“

Im 9. Schuljahr gab es Besinnungstage mit einem Dominikaner Pater und die Frage brannte Schwester Gabriela auf dem Herzen: „Wie es geht ins Kloster zu gehen“, was sie sich aber nicht getraut hat, zu fragen. Diese Frage wurde ihr wesentlich später von einem Geistlichen in ihrer Gemeinde beantwortet und so begann sie an Besinnungstagen und Besinnungswochenenden im St. Anna-Stift,  Kroge  teilzunehmen, um auf diese Weise nach und nach Kontakt zu den Mauritzer Franziskanerinnen aufzunehmen.

Zuvor beendete sie die Fachoberschule für Wirtschaft und absolvierte eine Banklehre. Danach arbeitete sie noch einige Jahre in der Bank weiter, aber der Wunsch Ordensschwester zu werden reifte weiter. Um den weiteren Berufungsweg zu klären, verbrachte Schwester Gabriela zwei Wochen Kloster auf Zeit im Mutterhaus, um sich dann für ein Leben im Orden zu entscheiden. Am 24. April 1990 trat sie in die Ordensgemeinschaft ein. Hier arbeitete sie in den verschiedensten Verwaltungsbereichen, vom Hospital, über die Mutterhausverwaltung bis nun zum jetzigen Zeitpunkt in der Provinzverwaltung.

Aufgrund ihrer Sehbehinderung wird sie bei dieser Tätigkeit von einem Großschreib­programm mit Sprachausgabe auf ihrem Computer unterstützt. Da jedoch ihre Sehkraft weiter abnimmt und ihr die Bürotätigkeiten zunehmend schwer fallen, hat sie eine Fortbildung an der PTH Münster für personenzentrierte Gesprächsführung begonnen.

Schwester Gabriela lebt in Münster im Mutterhaus im Formationskonvent.